Viele können es, andere möchten es können, manche scheuen es:
Kontaktpflege, Netzwerken, Networking, Vitamin B, Seilschaften …
Der Nutzen der Verknüpfung für den beruflichen Erfolg ist unbestritten. Wer gut netzwerkt, steigt leichter auf oder findet schneller einen Job. Etwa ein Drittel aller Stellen werden über einen Kontakte besetzt – das kann ein früheres Praktikum sein, Empfehlungen durch Mitarbeiter oder auch hilfreiche Informationen, die man von anderen erhält. Auch bei der beruflichen Orientierung kann sich ein Netzwerk positiv auswirken: Sie erfahren von den Berufen anderer, können Fragen zu bestimmten Branchen stellen oder erhalten vielleicht Tipps, was zu Ihnen passen könnte.
Networking ist nichts anderes als gegenseitige Unterstützung, wenn ein Mitglied der Gruppe diese benötigt. Aber kann man einfach dann Unterstützung abfordern, wenn man sie dringend braucht? Selbstverständlich braucht es eine gewisse Zeit, um ein Beziehungsnetz so aufzubauen, dass man es selbst nutzen kann. Es ist empfehlenswert, mit dem „Geben“ anzufangen, also zuerst andere zu unterstützen, um später eigene Bedürfnisse zu erfüllen.
Das Fachmagazin „Personalführung“ von 11.2014 behandelte das Schwerpunktthema Business Networking 3.0 mit mehreren Artikeln. Meine Erkenntnisse daraus: Die „Gebermentalität“ ist langfristig im Beruf erfolgreicher, sofern sie nicht zur Selbstausbeutung führt (während „Absahner“ eher im Mittelfeld landen). Und: Kontakte zu einem weiter entfernten Personenkreis wirken sich sogar effektiver bei der Jobsuche aus, als die zum persönlichen Umfeld.
Wie gehen Sie nun vor, um Ihr Netzwerk aufzubauen und zu pflegen?
Am wichtigsten sind immer noch persönliche Kontakte zu Freunden, Verwandten, Kollegen, Bekannten, Nachbarn, durch die Sie Zugang zu weiteren Netzwerken finden können. Auch in vielen Freizeitgruppen lässt sich hervorragend netzwerken, z.B. Sportvereine, Bürgerinitiativen, Tauschgruppen, Rhetorik-Clubs, Elternvertretungen, überall, wo Sie sich öfters treffen. Sie können andere einladen, anrufen, aber auch – gerade vor Weihnachten – Grüße verschicken, mailen oder mobil weiterleiten. Für die Kontaktpflege ist eine gewisse Regelmäßigkeit von Bedeutung, denn sie steht für Zuverlässigkeit.
Heute spielen natürlich auch die sozialen Medien eine große Rolle. Bei Xing und LinkedIN, die immer mehr Zulauf haben, wünschen sich viele Neumitglieder, dass andere ihnen eine Kontaktanfrage schicken. Warten Sie lieber nicht zu lange, sondern ergreifen Sie selbst die Initiative – machen Sie anderen ein Geschenk, indem Sie eine Kontaktanfrage senden! Die Aussichten, hilfreiche Tipps zu bekommen, steigen auch mit Ihrer Beteiligung in den Foren zahlreicher Gruppen der beruflichen Netzwerke. Je aktiver Sie sind, desto eher werden Personal-Recruiter auf Sie aufmerksam, die hier zunehmend nach interessanten Kandidaten suchen.
„Geben“ muss nicht immer bedeuten, andere praktisch zu unterstützen – viele Menschen fühlen sich wertgeschätzt, wenn sie um Rat gefragt werden, und nicht belästigt. Darin, dies richtig einzuschätzen, liegt sicherlich eine Kunst des Netzwerkens. Versuchen Sie Ihr Glück!
Ein Literaturtipp für introvertierte Menschen: Zack, D.: „Networking für Networking-Hasser: Sie können auch alleine essen und erfolgreich sein.“ Offenbach
Welches sind Ihre Erfahrungen beim Networking? Wie ist es mit persönlichen Netzwerken und wie mit beruflichen, insb. den sozialen Medien? Wovon würden Sie abraten? Was bietet sich gerade in Berlin an?
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